Donnerstag, 1. November 2012

Isola - Buchreview


Hi liebe Lesefreunde,

ich werde euch heute zutexten, aber ich glaube das gehört zu einer Buchreview. Falls es euch nicht so zusagt, einfach bei Buchreviews meinen Post ignorieren.
Da es meist zu den Büchern keine Illustrationen gibt und ich persönlich Buchreviews ohne Bilder etwas langatmig finde, habe ich zum Teil selber welche gezeichnet und manche einfach nur abgepaust, also bitte nicht davon ausgehen das ich künstlerisches Talent hätte.


Autorin
Isabel Nasrin Abedi wurde 1967 in München geboren und ist in Düsseldorf aufgewachsen. Nach ihrem Abitur verbrachte sie ein Jahr in Los Angeles als Praktikantin in einer Filmproduktionsfirma und ließ sich anschließend in Hamburg zur Werbetexterin ausbilden. Dreizehn Jahre lang arbeitete sie in diesem Beruf und schrieb  nebenbei Kinder- und Jugendbücher. Ihre Bücher, mit denen sie in verschiedenen Verlagen vertreten ist, wurden  zum Teil bereits in mehrere Sprachen übersetzt und mit Preisen ausgezeichnet. Isabel Abedi lebt heute mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Hamburg.


Inhalt
12 Jungendliche nehmen aus unterschiedlichen Gründen freiwillig an einem Filmprojekt teil, welches auf einer isolierten Insel vor der brasilianischen Küste spielt. Ihr Aufenthalt wird rund um die Uhr von Kameras gefilmt und durch den Regisseur überwacht. Für Unterkunft und Verpflegung ist gesorgt, jedoch darf jeder Teilnehmer nur 3 persönliche Gegenstände mit auf die Insel nehmen.Gewalt, Sex, Alkohol und Drogen sind verboten. Für die Handlung des Films sind allein die Jugendlichen verantwortlich, sie können so sein wie sie sind oder eine Rolle spielen. Jedoch bringt eine Spielanleitung das Ruder zum Wanken und es kommt zu einem Todesfall.

Buchtitel
Im italienischen bedeutet „Isola“ Insel und  gleichzeitig birgt es das deutsche Wort „Isolation“ in sich. Und schließlich spielt die Handlung auf einer isolierten Insel, also besser hätte man es nicht treffen können
Buchcover
Durch die Linse eines Kameraobjektivs sehen wir eine Insel, alles was die Kamera nicht einfängt, ist in schwarz gehalten . Das Cover schafft allein schon eine sehr beklemmende Atmosphäre. Während die Kamera alles sieht, habe ich das Gefühl im Dunkeln zu tappen. Schön finde ich es auch das der Titel und das Kameraobjektiv etwas aus dem Buch ragt . Ich liebe es mit meiner Hand über solche Bücher zu streichen.
Gliederung
Das Buch ist in 27 Kapitel gegliedert mit unterschiedlichen Längen. Ich finde die Einteilung in Kapiteln immer sehr schön, da es eine gewisse Ordnung im Hirn schafft  und man sein Leseverhalten etwas anpassen kann (z.B. ein Kapitel pro Tag).
Erzählperspektive
Erzählt wird uns die Geschichte von Vera. Vereinzelt erhalten wir durch Vera´s Tagträume Einblicke in ihre Vergangenheit, die uns jedoch bis zum Schluss im Dunkeln lassen. Gleichzeitig begleiten wir sie mit , wie sie sich in Solo verliebt, einem Jungen, der ebenfalls am Filmprojekt teilnimmt.
Neben Vera als Ich-Erzählerin werden zu Beginn einiger Kapitel kursiv gesetzte Passagen eingestreut, deren Urheber erst zum Schluss aufgedeckt werden.

Charaktere
Hierbei wurde darauf geachtet wirklich sowohl charackterlich als auch optisch unterschiedliche Jugendliche einzuführen. Die Charaktere sind mir persönlich ein wenig zu Klischeehaft und es geht nicht wirklich in die Tiefe. Was vielleicht bei einem Buch von 324 Seiten auch nicht möglich ist.
Einige Gedanken übers Buch
Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich mir es handelt sich eher um ein Buch über zwischenmenschlichen Aspekte,schließlich werden unterschiedliche Jugendliche auf einen Haufen geworfen und unterschiedliche Meinungen, führen doch früher oder später zu Problemen, die dann irgendwann eskalieren könnten. Dies ist in diesem Buch überhaupt nicht der Fall, was ich etwas schade finde, mag ich doch solche Art von Büchern. Die Jugendlichen verstehen sich recht gut. Der eine mag den einen vielleicht mehr, den anderen vielleicht weniger, aber jeder toleriert jeden. Und selbst nachdem die Jugendlichen den Spielplan entdeckt haben , ändert sich daran nicht viel.
Das Konzept  ähnelt auch sehr der Fernsehsendung „Big Brother“ , jedoch wird auch hier nur sehr unterschwellig Kritik an dieser Thematik genommen. Z.B.als die Jugendlichen die Möglichkeit erhalten zu sehen, was die Kamera eingefangen hat. Sie entpuppen sich  als Voyeure ihrer eigenen Geschichte  oder als die Jugendlichen auf den Monitor einen Mord beobachten.  Ist das was sie sehen Realität oder eine durch manipuliertes Eingreifen verzerrte Realität?

Was ich jedoch aus dem Buch herauslesen konnte ist die Thematik der Isolation, das Gefühl des Alleinseins. Vera als auch Solo verkörpern Isolation in Person. Beide sind sehr zurückgezogene Menschen, leben teils in ihrer eigenen Welt und fühlen sich selbst in einer Gruppe von Menschen allein. Dies rührt vielleicht daher, das beide mit Verlusten in ihrer Kindheit zu kämpfen haben und vielleicht gerade deshalb entwickelt sich zwischen beiden eine Liebe, die etwas unbeholfen wirkt. Einzig  Vera´s Passion zu tanzen und Solo´s Talent zum Berimbau spielen lässt beide ihre Vergangenheit vergessen. Sie öffnen sich und werden Teil eines Ganzen.

Den Schluss würden manche vielleicht als kitschig empfinden, jedoch ist der Schluss in meinen Augen einfach nur optimistisch. Auch wenn man sich vielleicht allein und isoliert fühlt, ist dies nicht immer der Fall. Manchmal muss man dies vielleicht nur aus einem anderen Blickwinkel betrachten, vielleicht aus dem Blickwinkel einer Kamera.



Fazit
Ich fand das Buch recht spannend und es bietet auch einige Überraschungen, auf die man nicht so ohne weiteres kommen würde. Ich kann es euch empfehlen und es ist auch schnell durchzulesen.
Mir gefiel auch gut das ich einiges über Brasilien erfahren konnte ohne extra ein Brasilien Reiseführer zu lesen. So hat man manchmal das Gefühl, dass man nach so vielen Lesestunden einfach klüger ist.
Lieblingstextpassage zum Abschluss
Liebe ist etwas, auf das man keinen Einfluss hat, sondern etwas, das einen findet - ohne Grund, ohne Kommentar und ohne, dass man sich dagegen wehren kann. Vielleicht ist es mit der Liebe so wie mit der Musik, man kann sie nicht erklären, sie trifft einen wortlos - mitten ins Herz.

Habt ihr das Buch schon gelesen? Wenn ja, wie gefiel es euch denn und wenn nein, interessieren euch solche Bücher von der Thematik?


Eure BoB


 

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